„Röttgens Castor-Transporte verhindern!“

SPD Rommerskirchen gegen Castor-Transporte durch Nordrhein-Westfalen

Nicht der erste Protest - AntiAtom-Infostand der SPD Rommerskirchen im vergangenen Jahr

Nicht der erste Protest – AntiAtom-Infostand der SPD Rommerskirchen im vergangenen Jahr

Bundesumweltminister Norbert Röttgen plant neue Castor-Transporte: Vom Atom-Forschungszentrum Jülich bis in das münsterländische Atommüllzwischenlager Ahaus. Die Transporte sollen über die Autobahnen A44, A46, A57, A40, A3 und A31 quer durch Nordrhein-Westfalen verlaufen, damit auch durch den Rhein-Kreis Neuss. Röttgen hat angekündigt, bereits in diesem Jahr die ersten 152 Castor-Behälter per LKW von Jülich nach Ahaus bringen zu lassen.

„Das ist vollkommener Blödsinn, diese Castoren überhaupt zu transportieren, denn schließlich ist Ahaus auch nur um ein Zwischenlager: Sollte in ein paar Jahren ein Endlager irgendwo gefunden werden, gehen die Transporte wieder los. Das kostet Millionen!“ ärgert sich der Vorsitzende der SPD-Rommerskirchen, Johannes Strauch. „Es gibt auch keine Veranlassung: technisch ist es möglich, die 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln weiter in Jülich zu lagern, wo sie produziert wurden und sich jetzt auch befinden. Es bedarf nur einer Genehmigung von Herrn Röttgen.“

Viel schlimmer als die Kosten sei aber die Gefahr, die von den Castor-Transporten ausgehe: „Da sollen alleine dieses Jahr 26 LKW-Convois mit hochradioaktivem Müll direkt vor unserer Haustüre über die A46 und das Kreuz Neuss-West auf die A57 fahren. Da kann alles Mögliche passieren!“ warnt Strauch.
„Man stelle sich nur mal einen ähnlich schweren Unfall vor, wie er letzte Woche auf der A57 bei Dormagen passiert ist – dann wäre die ganze Region gefährdet! Herr Röttgen, der ja nebenbei auch noch Vorsitzender der CDU in NRW ist, nimmt die Kosten und Gefahren aber gelassen hin. Das ist unverantwortlich“ ärgert sich der Sozialdemokrat.

Empört ist der Vorsitzende der Rommerskirchener SPD-Fraktion und Kreistagsabgeordnete Martin Mertens vor allem über das Verhalten von Kreis-CDU und Landrat Petrauschke:
„In die letzte Sitzung des Kreistages hatten Grüne und SPD einen Resolutionsentwurf gegen die Castor-Transporte eingebracht. Andere Kreistage, etwa der des Kreises Wesel, unterschrieben bereits eine derartige Resolution. Im Rhein-Kreis Neuss wurde dies aber von Landrat Petrauschke und seiner CDU verhindert.“

Damit sei das Zeichen nach Berlin gegangen, in Neuss nehme man die Castor-Transportwelle über die Autobahnen der Region einfach so hin.

„Wir jedenfalls wollen keinen hochradioaktiven Atommüll auf den Straßen unserer Region. Wir halten es für unverantwortlich, wenn nahe der Gemeindegrenzen von Rommerskirchen tickende Zeitbomben über die Autobahnen manövriert werden“ so Mertens und Strauch, die gemeinsam mit Umweltverbänden zu friedlichem Protest gegen Röttgen-Castoren aufrufen.
Es könne nicht sein, dass die Bundesregierung öffentlichkeitswirksam den letzten Castor-Transport nach Gorleben verkünde und Herr Röttgen gleichzeitig stillschweigend den Castor-Wahnsinn in NRW fortführe.
„Noch ist es nicht zu spät: Wir fordern von Angela Merkel und Norbert Röttgen die Absage der geplanten Castor-Transporte – Dieser Castor-Wahnsinn darf nicht stattfinden!“