Weiblich, modern, für Gleichberechtigung und Weltoffenheit: Zum ersten Mal in der Geschichte gibt es die Arbeitsgemeinschaft der SPD Frauen in der Gemeinde Rommerskirchen. Auf ihrer Gründungsveranstaltung zu Beginn dieser Woche wählten die weiblichen Mitglieder der SPD ihren Vorstand, der bereits Arbeitsschwerpunkte festgelegt hat. Auch nicht Partei-Mitglieder mit sozialdemokratischen Einstellungen sind herzlich willkommen,
Der Vorstand rund um Janine Mertens, Annette Greiner, Christina Böhm, Sarah Pargan und Na Song möchte sich vor allem für die Belange von Frauen in Rommerskirchen einsetzen:
„Das Erstarken des politischen Rechtsextremismus, in dem Frauen in althergebrachte Rollenbilder zurückgedrängt werden sollen und die auch heute noch bestehenden Ungleichheiten zwischen Mann und Frau, gehört zu werden und ihre Rechte auf Gleichstellung in Beruf und Gesellschaft durchzusetzen, haben uns dazu veranlasst, uns als starke und selbstbestimmte Frauen zusammenzufinden. Wir wollen die weibliche Perspektive und die Anliegen von Frauen in die Politik in Rommerskirchen noch stärker einbringen“, erklärt die SPD-Fraktionsvorsitzende und stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Annette Greiner. Als sie von Janine Mertens angesprochen wurde, eine Arbeitsgemeinschaft der Frauen in der Gillbach-Gemeinde zu gründen, war sie hellauf begeistert. Die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen und Diplom-Psychologin sieht die Beteiligung der Frauen in der Politik als sehr wichtig an: „Wir sind im Gemeinderat schon gut vertreten und haben in den vergangenen Jahren schon viele Interessen der weiblichen Mitbürgerinnen und Mitbürger umsetzen können. Wir wollen jetzt weiter stark sein und uns noch mehr einbringen“, erklärt Greiner, die von den Anwesenden zur Co-Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft gewählt wurde.
„Die wachsende Demokratiemüdigkeit verbunden mit einer immer größeren Tendenz dazu, in sozialen Medien mit falschen Tatsachenbehauptungen Stimmung zu machen, während wir große weltpolitische Krisen durchlaufen, hat mich angetrieben, mich auch politisch einzubringen“, erzählt Janine Mertens, die neue Sprecherin. Die Diplom-Ingenieurin und Mutter zweier Söhne setzt sich vor allem für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die guten Bildungschancen für Kinder ein, möchte aber vor allem auch den Frauen Gehör verschaffen, die sich nicht trauen, das Wort zu ergreifen. „Gleichberechtigung ist mir ein extremes Anliegen!“
Inzwischen gibt es nicht zuletzt durch die Frauen-SPD eine ganze Reihe von Neueintritten bei der SPD. Eine von ihnen ist Na Song. Die gebürtige Chinesin, studierte Elektronikerin, Unternehmerin und Mutter zweier Töchter macht deutlich: „Demokratie war mir immer sehr wichtig. Ich bin froh, in einem weltoffenen Land wie Deutschland zu leben und zu arbeiten. Seit vielen Jahren bin ich deutsche Staatsbürgerin und möchte mich aktiv für das Gemeinwohl einbringen“, so Na Song, die direkt zur Beisitzerin gewählt wurde.
„Bildung ist der Schlüssel für den Erfolg von morgen. Nicht nur beruflich, sondern auch privat beschäftige ich mich intensiv mit der frühkindlichen Bildung und den entsprechenden Strukturen. „Wir haben sehr gute Kindertagesstätten und Grundschulen, die landesweit für Ausstattung und Konzeptionen ausgezeichnet wurden. Ich möchte daran mitwirken, das noch weiterzuentwickeln“ erklärt Christina Böhm, die zunächst Altenpflegerin gelernt und dann Soziale Arbeit studiert hat und inzwischen als Geschäftsführerin eines Kita Trägers in Köln arbeitet. Die Mutter von zwei Töchtern engagiert sich nun als Beisitzerin im Vorstand der SPD Frauen und ist sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Erziehung, Bildung, Freizeit, Sport und Soziales der Gemeinde Rommerskirchen.
„Aktiv sein im Alter – gerade für Frauen. Das liegt mir beruflich wie privat sehr am Herzen. Dazu gehört aber auch: Wir müssen die Sorgearbeit wieder mehr wertschätzen. Als Gesundheits- und Krankenpflegerin weiß ich aus meinem täglichen Handeln, wie wichtig das ist. Ich bin froh, hier am Gillbach zu leben und mich einbringen zu können. Die guten Strukturen hier möchte ich noch weiter verbessern“, erklärt Sarah Pargan, bereits seit 2020 SPD-Ratsfrau und Mutter von einem Sohn und einer Tochter.
Sibille Bender, langjährige Fraktionsvorsitzende der sozialdemokratischen Partei am Gillbach, hat durch die Initiative wieder zurück zur Politik gefunden. Sie unterstützt mit vollem Eifer das Engagement. „Die jüngsten Ereignisse in Deutschland aber auch hier in Rommerskirchen haben mich dazu gebracht, mich wieder für unsere Gemeinde einzubringen. Wir wollen weiter Fortschritt statt Stillstand!“ Dem stimmt die langjährige stellvertretende Bürgermeisterin Maria Peiffer zu, die ebenfalls die SPD-Frauen unterstützt: „Politische Hetzkampagnen haben hier bei uns nichts zu suchen. Es erschüttert mich, wie teilweise versucht wird, das gute gesellschaftliche Klima auch bei uns am Gillbach zu stören. Und es freut mich, dass die Interessen der Frauen noch mehr in den Fokus genommen werden!“
Anwesend bei der Gründungsversammlung war ebenfalls Chantal Messing, Vorstand der NRW SPD Frauen. „Es ist ein gutes Signal, dass sich die SPD Frauen Rommerskirchen gegründet haben. Gerade in dieser Zeit – das schenkt Hoffnung und macht Mut. Die gelebte Demokratie vor Ort kann für mehr Gleichstellung von Frauen in der immer noch männerdominierten Politik sorgen.“
Frauen, die mitmachen möchten, können sich bei Annette Greiner oder Janine Mertens melden unter frauen (at) spd-rommerskirchen.de oder auf Instagram: @spdfrauenroki