Schwarz-gelbes Erbe?

Jusos Südkreis

Jusos kritisieren verkürzte Nachreichfrist und Einführung einer Zulassungsbeschränkung auf das Referendariat an Gymnasien und Gesamtschulen in NRW

Mit großen Entsetzen nahmen die Jusos im Südkreis zur Kenntnis, dass die noch amtierende Landesregierung, allen voran die noch im Amt befindliche Bildungsministerin Barbara Sommer, zahlreichen Lehramtsstudenten, die nun das erste Staatsexamen für Gymnasien und Gesamtschulen ablegen, den Weg zum Referendariat verbauen.

„Durch die verwaltungsrechtlich bedenkliche Verkürzung der Nachreichfrist für die zur vollständigen Bewerbung benötigten Unterlagen fallen bereits diejenigen aus dem Raster, die ihre Abschlussprüfungen nach Fristende haben“, erklärt Juso-Chef Martin Wosnitza die Situation, der hinzufügt, „dadurch verlieren zahlreiche junge Menschen mindestens ein halbes Jahr, das sie nun anderweitig überbrücken müssen.“

Auch SPD-Ratsherr Michael Grambusch, der vor kurzem sein Referendariat antrat, sieht die Rechtssicherheit angehender Lehrämter, die vor kurzem noch von Ministerin Sommer unterstrichen wurde, torpediert. „Ein genereller Numerus Clausus als Zulassungsbeschränkung verschärft den Lehrermangel, besonders in Mangelfächern, erheblich und zerstört die individuelle Lebensplanung.“

Sonja Burdag, stv. Vorsitzende der Jusos im Rhein Kreis Neuss, kann als Betroffene nur zustimmen. „Ich lege mein Abschlusskolloquium erst kurz nach Fristende ab und kann somit nicht die von der Bezirksregierung angeforderten Unterlagen rechtzeitig liefern. Kurz vorm Ende des Studium und mit der festen Gewissheit ins Referendariat aufgenommen zu werden, muss ich mich nun kurzfristig nach beruflichen Alternativen umsehen.“

Nach Meinung der Jusos bleibt den Betroffenen nur der Rechtsweg offen, der jedoch aufgrund der Kurzfristigkeit kaum rechtzeitig abgeschlossen werden könnte. Einer Generation von Lehrerinnen und Lehrern wurde somit die weitere Laufbahn erstmal verbaut.

Weitere Informationen hier: www.lehramtsretter.de