Konverter: Offener Brief an Michael Willmann, CDU

Jürgen Thomas (links) und Ralf Steinbach (rechts)

Jürgen Thomas (links) und Ralf Steinbach (rechts)

Sehr geehrter Herr Willmann,

nachdem Amprion am Mittwoch, den 03. Dezember 2014 nochmals betont hat, dass man den Standort Kaarst/Dreiecksfläche präferiere, fordern wir Sie erneut nachdrücklich auf, sich bei Ihrem Parteifreund, dem zuständigen Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, für die Ermöglichung dieser Fläche einzusetzen!

Auch wenn Rommerskirchen als Konverterstandort nicht mehr in Frage kommt, so ist dies in unseren Augen nur ein Teilerfolg. Dass niemand ein solches Großprojekt vor der „Haustür“ haben möchte ist verständlich, daher sollte der Konverter dort gebaut werden, wo er Mensch und Umwelt am wenigsten belastet. Von Amprion wurde erneut dargelegt, dass dies der Standort in Kaarst mit einem Abstand von 1.300 Metern zur nächsten Wohnbebauung sei. Der Standort in Gohr, an der Grenze zur Gemeinde Rommerskirchen, sei nach Aussage von Amprion nur die zweite Wahl.

Nun liegt es an uns, der Politik, dieser Empfehlung nachzukommen und die bestmögliche Lösung zu ermöglichen. Hierzu ist eine Änderung des Regionalplans notwendig, um den vorgesehenen Kiesabbau aufzuheben. Der Vorsitzende des Regionalrates ist Herr Landrat Petrauschke. Auch wenn im kommenden Jahr Landratswahl ist und der Wahlkreis Kaarst – den Zahlen der vergangenen Kommunalwahl vertrauend – ein besseres Ergebnis für die CDU verspricht als Rommerskirchen oder Dormagen: Ein solch einschneidendes Thema eignet sich nicht zu wahlkampftaktischem Kalkül. Hier geht es um das Wohl der Menschen! Der Landrat sollte auch die Interessen der Bevölkerung im Süden des Rhein-Kreis Neuss ernst nehmen, besonders weil alle Argumente unserem Anliegen Recht geben.

Wir haben durch die Schwerindustrie bereits genügend Belastung in der nahen Umgebung. Zudem gibt es in unserer Gegend eine hohe Arten- und Naturvielfalt. Dieses gilt es, zu erhalten! Es ist unsere Aufgabe als Politiker uns für das Wohl von Mensch, Natur und Umwelt einzusetzen. Neben uns sprechen sich auch die BI Contra Konverter Rommerskirchen sowie Amprion für den geforderten Standort aus. Sie selbst waren auf der Großdemonstration gegen den Konverter dabei; Sie sollten also wissen, was die Rommerskirchener Bürger beschäftigt und fordern. Dafür müssen wir uns verantwortungsvoll einsetzen!

„Nah beim Bürger“, „Bürgermeister für ganz Rommerskirchen – Ich vergesse keinen“ und Ihre Betonung auf die in Ihren Augen vernachlässigten Bürger im Norden unserer Gemeinde, die der Konverter am schlimmsten treffen würde. Alles hohle Wahlkampfphrasen und Worthülsen oder doch ernstzunehmende Versprechen?

Herr Willmann, setzen Sie sich endlich dafür ein, dass der Konverter dort gebaut wird, wo er die zugrunde gelegten Kriterien bestmöglich erfüllt: Der Konverter gehört auf die Dreiecksfläche und nicht nach Rommerskirchen oder Gohr!

Freundliche Grüße
Ralf Steinbach, Fraktionsvorsitzender
Jürgen Thomas, Parteivorsitzender